Griechisches Festland: Das Gold Kozanis, die Servia-Schlucht und ein Dorf auf einem Hügel hoch über dem Loutraki See

23. Juni 2022

Rubrik Griechenland

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Es ist gerade Mal Anfang April und die Sonne hat bei schweißtreibenden 29 Grad bereits eine Kraft entwickelt, wie sie nur in den südlicheren Gefilden Europas vorherrscht.

 

In Griechenland ist sie an diesem kaiserwetterblauen Samstag ausnahmsweise ganz besonders generös mit ihren wärmenden Strahlen.

 

Auf der Autobahn in Richtung Kozani, zwei knappe Autostunden von der nördlich gelegenen Hauptstadt Mazedoniens entfernt, liegt malerisch auf einem ausgesetzten, omnipräsenten Hügel, umrahmt nur von beeindruckenden Gebirgszügen und dem ausufernd großem Loutraki See mit seiner imposanten Brücke, der 108 Seelen kleine Ort Neaida.

 

Vom Tourismus weitestgehend verschont, lädt das pittoreske Dorf zu panoramareichen Ausblicken in alle Himmelsrichtungen ein.

 

Hoch oben im unaufgeregten Dorfkern angekommen, erschließt sich einem das schier unendlich erscheinende Tal in seiner ganzen frühlingshaften Pracht. Es duftet opulent nach Pfirsichblüten, die einem gerade die rosarote Brille aufsetzen, so pink schimmern die Pfirsichbaumteppiche in der flimmernden Frühlingshitze.

 

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Zu beiden Seiten der Dorfstraße säumen stylishe Cafés mit gemütlichen Lounge-Ecken und großzügigen Terassenbereichen den Ortskern und prägen das beruhigte, unaufgeregte und offensichtlich sehr angenehme Leben hoch über der unendlichen Weite der bis zum Horizont ausufernden Talebene.

 

Und auch die orthodoxe Kirche ragt in exponierter Lage mit der wohl schönsten Aussicht am unmittelbarsten Steilhang empor. Wie sie so dasteht mit ihren bunt bemalten Außenfresken und einer so sattblauen Wandgrundierung, dass der Himmel glatt grün vor Neid werden könnte.

 

Der schlichten Dorfästhetik stielt das ehrfürchtige Gotteshaus in jedem Fall die Show.

 

Doch noch viel beeindruckender ist die ungehinderte Sicht auf die gegenüberliegende Gebirgskette, die auf pulverweiße Schneelandschaften in Gipfelnähe schließen lässt. Was das aus der Spiegelung im See macht, kann man sich fast schon denken. Atemberaubend ist der Anblick - und ein Bildnis ohne Gleichen.

 

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Was für ein magisches, fast unbeschreibliches Naturkino, das sich den Dorfbewohnern jeden Tag zu allen Zeiten bietet, sinniere ich vor mich hin und erfahre erst viel später, dass seine Bewohner hierher einst zwangsübersiedeln mussten, denn Neraida lag ursprünglich talabwärts an einer Flussmündung unweit des Seeufers.

 

Ein riesiges Kohlekraftwerk, das sich bereits vor etlichen Jahrzehnten im Landesinneren ansiedelte, erhob Anspruch auf das Dorf am Fluss, um die Erschließung der Kohlevorkommnisse voranzutreiben.

 

Heute sind die Einwohner von Niraida stolz auf ihr neuerrichtetes Dorf mit der unglaublich faszinierenden Aussicht und möchten es wahrscheinlich gar nicht mehr anders haben, so romantisch klingen hier die Abende bei anbetungswürdigen Sonnenuntergängen auf den hauseigenen Terrassen und Balkonen aus.

 

Weiter geht es von Niraida in das gegenüberliegende Gebirge und in die sagenumwobenen Servia-Schlucht. Dort, so besagt die Legende, lebte einst ein König, der durch einen bösen Zauber zu Stein erstarrt, nunmehr in Gestalt eines Adlers oder Bären gesichtet werden kann.

 

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Knapp 45 Minuten dauert die leichte Wanderung durch die eindrucksvolle Schlucht bis hoch hinauf auf die byzantinische Burgruine, die relativ einfach vom Ortskern in Servia zu erreichen ist.

 

Ohne Wanderausrüstung, lediglich im feinen Sonntagszwirn unterwegs, stelle ich fest, dass der durch die Schlucht mäandernde Weg so gut gepflastert ist, dass man auch mit Absatzschuhen bequem und unangestrengt sein Ziel hätte erreichen können.

 

Mit wenig konditionellem Aufwand verläuft der sich sanft am Felsen entlang schlängelnde Weg moderat ansteigend und offenbart hinter jeder Biegung sagenhafte Ausblicke in die tiefen Zerklüftungen der mehrere Meter tief herabstürzenden Schlucht.

 

Charakteristische Felsformationen und einzelne Monolithen ragen imposant und teilweise bedrohlich wie die Zähne eines Ungeheuers aus den Untiefen der Dunkelheit hervor.

 

An ausgesetzten Stellen, die besonders von der Sonne geküsst scheinen, blühen die ersten alpinen Gewächse. Ob gelb, lila oder rot. Es leuchtet farbenprächtig aus den kargen graumarmorierten Gesteinswänden heraus.

 

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Nach ca. 20 Minuten mündet die Schlucht plötzlich in einer idyllischen Almwiesenlandschaft, die mit erquickend grünen Weiden lockt. Es fehlt nur noch das Kuhglockengebimmel, das ich aus den alpenländischen Regionen Deutschlands und Österreichs kenne und das Bild wäre komplett.

 

Aus einer Quelle plätschert das kristallklare Wasser gurgelnd und glucksend und versickert scheinbar im saftigen Grün der farbintensiven Landschaft.

 

Was für ein Kontrast zu der kargen, unwirtlich anmutenden Schlucht, die mit ihrer düsteren Legende um den versteinerten König leicht bedrohlich wirkt. Doch an diesem sonnig heiteren Tag lässt mir nichts und niemand die positiven Gedanken eintrüben.

 

Weiter bergan, nun deutlich steiler als noch zuvor, treibt einen die anspruchsvollere Steigung heiße Schweißperlen auf die Stirn.

 

Knapp 10 Minuten schlängelt sich der Weg in großzügigen Serpentinen hinauf bis zu der byzantinischen Klosterruine, von der aus man einen großartigen Weitblick über die ausufernden Flächen der griechischen Tiefebene hat.

 

Weit in der Ferne zeichnet sich die Silhouette der nicht abreißen wollenden Bergketten ab. Wie auf eine Perlenschnur aufgezogen, reiht sich das Zackengeflecht aus kleineren und großeren Gipfeln beinahe kunstvoll aneinander.

 

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Knapp 10 Minuten schlängelt sich der Weg in großzügigen Serpentinen hinauf bis zu der byzantinischen Klosterruine, von der aus man einen großartigen Weitblick über die ausufernden Flächen der griechischen Tiefebene hat.

 

Weit in der Ferne zeichnet sich die Silhouette der nicht abreißen wollenden Bergketten ab. Wie auf eine Perlenschnur aufgezogen reiht sich das Zackengeflecht aus kleineren und großeren Gipfeln beinahe kunstvoll aneinander.

 

Im Schatten der altehrwürdigen Klostermauern kann man nun ganz entspannt für eine längere Weile die Seele baumeln lassen, bevor man den Rückweg in den ursprünglichen Dorfkern von Servia antritt, um sich unter riesigen Platanen mit einer großzügigen Meze-Auswahl in einer der ursprünglichen Tavernen einzudecken.

 

Spätnachmittags senkt sich langsam die Sonne über den spiegelblanken See herab, taucht die Landschaft in ein gedämpftes Licht und lässt den Himmel in seinem majestätischsten Opalblau erstrahlen.

 

So viel magische Momente an nur einem einzelnen Tag: Ein bisschen klingt das wie ein wahrgewordenes Märchen.


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