rosaroter zauber im büsenbachtal

WANDER-WELLNESS IM BLÜTENMEER DER LÜNEBURGER HEIDE

04. SEPTEMBER 2020

UNAUFGEFORDERTE WERBUNG

©Nicole Hacke / in einem Meer aus Heideblüten

In das üppige Meer aus satten rosaroten Blüten tunkt die untergehende Sonne langsam ihr goldenes Antlitz, bevor sie hinter dem Horizont warmgolden untergeht. Strahlend und beseelt trete ich meinen Rückweg an, froh die Heide noch im Blütenschimmer erlebt zu haben.

 

Fast hätte ich den magischen Zauber, den die Lüneburger Heide jedes Jahr im August versprüht, verpasst. Doch ich bin noch nicht zu spät dran und mache mich früh morgens bei strahlendem Sonnenschein frisch und voller Elan auf den Weg in das unweit von Hamburg gelegene Büsenbachtal.

 

Dort erwartet mich die schnuckelige, in der Nordheide gelegene Enklave, die zwischen Feld-, Wald- und Wiesenlandschaften malerisch eingebettet liegt.

 

Knapp 20 Minuten fahre ich mit dem Metronom in Richtung Buchholz und steige dann in den Heidesprinter, der nach weiteren drei Stationen direkt am Bahnhof Büsenbachtal hält.

 

©Nicole Hacke / Grün ist die Heide, aber rot sind die Rosen

©Nicole Hacke / Wandern durch das Büsenbachtal in der Lüneburgerheide

©Nicole Hacke / im Büsenbachtal

Von dort geht es fußläufig in knapp fünf Minuten direkt in die beinahe unwirklich anmutende Welt der "Lila Laune Heide". Friedlich, der Zeit entrückt und für romantische Filmkulissen wie geeignet, stiefele ich fasziniert und magisch angezogen von der ausufernden Farbenpracht, die sich wie ein Teppich über das hügelige Tal ergießt, in Richtung Pferdekopf.

 

Auf der 60 m hoch gelegenen Erhebung, die einen sagenhaften Blick auf das lauschige Tal ermöglicht, verweile ich auf einer der sonnenexponierten Bänke, lasse mich vom leichten Sommerwind einlullen und genieße das Faszinosum Heide und den beinahe schon explosiven Farbrausch, der mir den Tag auf angenehmste Weise verklärt.

 

Oder habe ich etwa eine rosarote Brille auf?

 

Irgendwie entspannt die Farbe rosa ungemein. Und nicht nur das, sie sorgt obendrein für erhellende Gedanken. Zufrieden ziehe ich weiter meines Weges, spaziere durch idyllische Heidelandschaften, entlang von Birken, Sträuchern und vereinzelten Holunderbüschen gesäumten Naturpfaden.

 

©Nicole Hacke / üppige Vegetation im Büsenbachtal - die Feenteiche

©Nicole Hacke / das Wetter hält, die Rosen auch

©Nicole Hacke /die Feenteiche im Büsenbachtal

Dabei dringen summende, surrende Geräusche an mein Ohr. Hunderte Bienen tummeln sich in den aromatisch duftenden Heidesträuchern und vergehen sich an den letzten prallen Blüten, um von dem süßen Nektar zu naschen.

 

Ein meditatives Erlebnis könnte fast nicht schöner sein, als sich hier an diesem stillen, zurückgenommenen Ort in Ruhe und Achtsamkeit zu üben.

 

Was braucht es auch mehr als die Natur, die unendliche Weite, die Stille, das Rauschen des leisen Sommerwindes, die Bienen, den Farbreichtum und die vorbeiziehenden Quellwolken, die sich langsam, aber sicher zu pittoresken Wattebauschgebilden formen.

 

Doch der Tag hält, die Sonne steht hoch am Himmel und wärmt nicht nur Gesicht und Köper, sondern auch die Seele.

 

©Nicole Hacke / Heideblüte im August

©Nicole Hacke / Wanderspaß in einem Meer aus rosaroter Farbenpracht

©Nicole Hacke / auf schmalen, sandigen Pfaden unterwegs

©Nicole Hacke

Hermann Löns, der Heidedichter, hatte wohl zurecht einen Narren an diesem einzigartigen Naturbiotop gefressen, auch wenn er bekanntlich kein so großer Naturfreund, sondern vielmehr ein Stadtmensch war.

 

Doch genau diese Tatsache spricht für die Heide, das Land und seine Leute. Auf einer Bank, die so morsch und so alt wie die Heide selbst scheint, lasse ich mich zur Rast nieder, verspeise genüsslich mein belegtes Brot und blicke im Schutz eines Holunderstrauches weit über das Tal und die hügelige Landschaft.

 

Der Tag neigt sich nun immer mehr dem Ende zu. Die Natur wird stiller, der Wind schweigt und das Eintauchen in den Farbtopf der Heideblüte ist so wohltuend wie ein verlängertes Wellnesswochenende in irgendeiner Hoteloase, eigentlich sogar noch viel erholsamer und entspannter.

 

Entlang des Bachlaufs der Büsenbach über kleine verträumte Holzbrücken erreiche ich die Feenteiche, die einen starken Kontrast zu der übrigen Heidelandschaft bilden.

 

©Nicole Hacke

©Nicole Hacke

©Nicole Hacke

©Nicole Hacke

Seit 2016 wurde das Areal der ehemaligen sieben Fischteiche komplett neustrukturiert und der dort befindliche Kaiserbach in sein urprünglich zugewuchertes Bett zurückgeführt.

 

Aus dieser Restrukturierungsmaßnahme, die der Vegetation sehr zugutegekommen ist, wurden neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.

 

Und auch ich genieße die kleinen Teiche, auf denen Seerosen gedeihen, erfreue mich an der grünen Pracht des Schilfs und an den liebevoll angelegten Wanderwegen, auf denen für Erholungssuchende mehrere Bänke zum Verweilen und Genießen aufgestellt wurden.

 

©Nicole Hacke

©Nicole Hacke / Abenddämmerung im Büsenbachtal

©Nicole Hacke / magischer Sonneuntergang, der krönende Abschluss des ausklingenden Tages

Nachdem ich mich zu guter Letzt noch ein Stück weit in den an die Heide angrenzenden Wald hineinwagt habe, nur um festzustellen, dass dem Wanderspaß auch hier noch lange keine Grenzen gesetzt sind und man noch weiter ins Höllental, nach Handeloh oder sogar auf den Brunsberg weiterziehen kann, kehre ich zurück in das Wellnessparadies des Büsenbachtals und lasse mich von der Abenddämmerung endgültig in einen Stand-by-Modus versetzten.

 

Langsam sinkt die Sonne tiefer, das Licht färbt sich goldgelb und nimmt alsbald eine warmgoldene bis orangefarbene Sättigung an.

 

Ich bin berührt von der Schönheit der Heidelandschaft und von der Magie der Natur. Ganz sicher habe ich heute in der Heide meine Dosis Wellness für Körper, Geist und Seele verabreicht bekommen. Doch ob ich je genug davon bekommen kann, wage ich schwer zu bezweifeln.


das café im schafstall

©Nicole Hacke / auf der Terrasse des Cafés im Schafstall

In einem alten Schafstall am Rande des Büsenbachtals befindet sich das originelle "Café im Schafstall", das mit einer großen und unglaublich leckeren Kuchenauswahl sogar die Städter aus Hamburg und den umliegenden Ortschaften anlockt.

 

Liebevoll mit alten, antiken Möbeln ausgestattet, versprüht der Schafstall eine heimelige Atmosphäre, so als säße man bei Großmuttern selbst zum Kaffeeplausch.

 

Eine besondere Spezialität, die man unbedingt probieren sollte, ist der Blaubeerkäsekuchen, der so locker, fluffig und cremig weich auf der Zunge zergeht.

 

Am besten genießt man seine Zuckersünde direkt auf der herrlich angelegten Terrasse im Garten, die sehr viel Platz, auch bei einem hohen Gästeaufkommen, anbietet.

 

©Nicole Hacke / auf der Terrasse des Cafés im Schafstall


Anreise:

 

Mit dem Metronom ab Hamburg HBF in Richtung Bremen. Ab Buchholz fährt der Heidesprinter (ERIXX RB 38) die Station Büsenbachtal direkt an. Ca. 40 Minuten dauert die Anfahrt mit der Bahn.

 

Tipp:

 

Das Büsenbachtal gilt als eines der schönsten Heideflächen in der Lüneburger Heide. Von dort kann man sogar auf dem Heidschnuckenweg in Richtung Celle wandern und knapp 232 km Wanderstrecke bewältigen.

 

Für das Büsenbachtal selbst braucht es keinen Wanderguide, da das Areal übersichtlich und in einer gemütlichen Dreiviertelstunde gut erschlossen werden kann. Vielmehr lädt das Tal zum Verweilen, Genießen und Erleben ein. Wer einfach nur seine Seele baumeln lassen will, ist beim "Bench-Hopping" und Sonnenbaden gut aufgehoben. Für den kulinarischen Genuss sorgt dann das Café im Schafstall, Zufriedenheitsgarantie inklusive.


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