12. Juni 2021
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
im Paradies
Wenn du es bunt, wild und exotisch magst, ein Liebhaber naturbelassener Landschaftsgärten bist und schon immer von einem Paradies auf Erden geträumt hast, dann bist du im 300 Jahre alten Berggarten in Hannover bestens aufgehoben.
Als Teil der Herrenhäuser Gärten, zu denen auch der Große Garten und der Georgengarten gehören, wartet der botanische Garten der niedersächsischen Landesmetropole mit 12.000 Pflanzenarten und -sorten aus aller Welt auf - und zählt damit zu einem unverwechselbaren Kleinod für entnervte Großstadtpflanzen und Naturliebhaber.
Ob Stauden, Orchideen, alpine Gewächse oder gar die herrlich opulente Rhododendronblüte (von Anfang April bis Ende Juni): Für jeden passionierten Blumenfreund bietet der Berggarten ein Kaleidoskop an Artenvielfalt.
Bei einem erlebnisreichen Rundgang durch die bunte Landschaft des Berggartens erlebst du Hannover als grüne Stadtoase mit einzigartigem Erholungswert.
Und nun wünsche ich dir viel Spaß im Paradies auf Erden!
Inhaltsverzeichnis:
1. Rundgang durch den Berggarten
2. Themengärten
3. Garten-Highlights & Wissenswertes
4. Beste Jahreszeit für einen Berggarten-Besuch
5. Geheimtipp Hinüberscher Garten
6. Veranstaltungen Herrenhäuser Gärten
7. Tipps für noch mehr grüne Lungen in Hannover
8. Einkehrtipps Herrenhäuser Gärten
9. Anfahrt & Fortbewegung
im Berggarten Hannover
Am Schmuckhof blühen die Zitronen
Am beeindruckenden Schmuckhof startet mein heutiger Streifzug durch die botanische Landschaft des 300 Jahre alten Berggartens in Hannover.
Bereits im geometrisch angelegten Hof sichte ich Palmen, Orangen- und Zitronenbäume, die erfrischend intensiv nach südlichen Gefilden duften. Irgendwo in Italien, denke ich und weiß doch ganz genau, dass mich meine Sinne allesamt trügen.
Warm ist es, die Sonne strahlt aus allen Poren und die Blumenvielfalt, die sich mir vor meinen Augen keck und munter präsentiert, ist so exotisch, dass ich tatsächlich irgendwo in Italien sein könnte.
Der einst von J. W. Rowley angelegte Schmuckhof macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Zwei Mal pro Jahr werden die Wechselbeete neu bepflanzt. Dabei wird Internationalität sehr groß geschrieben.
Die größte Orchideensammlung der Welt, kuriose Kakteen und 200 Irisarten
Ob Mangold aus dem Nahen Osten, Dahlien aus Mexiko oder Begonien aus Südamerika: Nirgendwo sonst werden Multikulturen so harmonisch miteinander vermengt wie eben im Hannoverschen Berggarten.
In den angrenzenden Treibhäusern, die ich leider aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht betreten darf, befindet sich die wohl größte Orchideensammlung der Welt.
Auf das Jahr 1835 zurückgehend entwickelte sich unter dem Hofgärtner Hermann Wendland eine beachtliche Sammlung, die im Laufe der Jahrhunderte weiter ausgebaut wurde und nicht nur Gartenliebhaber erfreut, sondern auch Botaniker immer wieder in ihren wissenschaftlichen Bann zieht.
Vorbei am Wüstengarten, der mit allerlei kuriosen Kakteenarten bestückt ist, steuere ich direkt auf den Irisgarten zu. Formschön, farbenfroh und zuhauf blüht es dort in den sorgfältig gepflegten Beeten vor sich hin. Ich sichte eine Iris nach der anderen und eine schöner als die andere. Wer die Wahl hat, hat eben auch die Qual.
Ungefähr 200 Irisarten und -sorten in Gelb, Lila, Blau, Rot und was das Farbspektrum sonst noch so alles hergibt erblühen in der botanischen Gartenlandschaft jedes Jahr zwischen den Monaten April - Juni.
das Paradies auf Erden im Berggarten
oppulente Rhodrodendronblüte im Berggarten
Wildwestromantik im Präriegarten und ein Abstecher ins Paradies
Was für ein Glück, dass ich genau den richtigen Zeitpunkt für meinen Besuch im Berggarten erwischt habe. Kaum, dass ich mich richtig sattsehen kann, treibt es mich weiter in Richtung Präriegarten. Ein bisschen "Wildwest" erscheint mir dort das heillose Durcheinander der breit und teils über den Weg wuchernden Blütenstauden.
Ein wenig nachlässig wirkt es hier schon, obwohl genau dieser sehr pflegeleicht erscheinende Eindruck trügt. 900 verschiedene Pflanzen wollen anständig versorgt werden - und das macht schließlich sehr viel Arbeit.
Mittlerweile verdichtet sich das Meer aus Pflanzen um mich herum. Noch ein paar Schritte und ich tauche ein in eine Welt aus mehreren Hundert Rhododendren- und Azaleenarten. Es blüht so üppig, es leuchtet so farbintensiv aus allen Himmelsrichtungen, dass ich genau an diesem Fleck das Paradies auf Erden vermute.
Und ja, genau dort bin auch angekommen. Im Paradies, einer von vielen Themengärten, die im Berggarten liebevoll angelegt wurden.
Und wie es dort sprießt. Fast schon wie in einem Urwald, nur bunter und blütenprächtiger.
Japanische Rodrodendronblüte
Auf zum Moorweiher und zum Staudengrund
Auf einem der beiden Knüppeldämme angekommen, halte ich inne und bestaune den stillen Moorweiher. Kein Mensch weit und breit in Sicht. Absolute Stille umgibt mich. Hier grünt es einfach nur. Farne säumen den Wegesrand, schlingartige Pflanzen und haushohe Bäume spenden Schatten an diesem warmen Sommertag.
Hin und wieder werde ich bei meinem Rundgang von einem Sprinkler erwischt, der gerade einen Strahl Wasser auf mich schießt. Nass, aber erfrischt erreiche ich einen Brunnen, der unweit des königlichen Mausoleums liegt und mich wie magisch anzieht.
Ob ich wohl meinem Froschprinzen dort begegne?
Wohl kaum, denn die Magie, die mich am Brunnen umgibt, versprüht eine eher morbide Aura. Das Mausoleum, in denen die Welfenkönige begraben liegen, schiebt sich zwischen uralten Stieleichen in mein Blickfeld. Mich fröstelt ein wenig in dieser bizarren Umgebung, die dem überbordenden Leben der Natur so gar nichts entgegenhalten kann.
Nach einem kurzen Blick auf die imposante Grabstätte lasse ich die vierreihige Lindenallee links liegen und wandere rechter Hand auf den 20.000 Hektar großen Staudengrund zu. Inmitten von alten Baumbeständen und einer 220-jährigen Gurkenmagnolie windet sich der Weg zwischen gurgelnden Bachläufen und idyllisch gelegenen Teichanlagen durch eine dunkle Bogenpassage hindurch.
Moorweiher im Berggarten
Gespenstische Süntelbuche - ein Faszinosum der Natur
Knorrige Äste strecken ihre gespenstisch langen Finger nach mir aus. Es sind die gigantischen Süntelbuchen, die meinen Weg überschatten. Als Teufelsholz im Mittelalter gefürchtet, ist die Süntelbuche eine sehr seltene Abart der Rotbuche und kommt nur noch an wenigen Standorten im Deister und Süntel vor.
Tief beeindruckt und nahezu fasziniert von dieser Naturschönheit verweile ich einen kurzen Augenblick an Ort und Stelle und erfreue mich an der einzigartigen Naturvielfalt, die der Berggarten zu bieten hat.
Kurz vor dem Ausgang biege ich nochmals zum Irisgarten ab und bewundere ein zweites Mal die vielen Arten.
Im Spätherbst werde ich ganz sicher noch mal wiederkommen. Dann nämlich versprüht der Garten eine Ruhe, die nur von den fleißigen Eichhörnchen durchbrochen wird. Wer weiß. Vielleicht sehe ich dann die buschigen Kletterprofis raschelnd über sämtliche Wege an mir vorbeihuschen.
Rodrodendronblüte im Berggarten
Wüstengarten
Im Wüstengarten gedeihen trockenheitsliebende Pflanzen, die teilweise sogar winterfest sind. Dazu zählen vor allem die Feigenkakteen und die Palmlilien. Zwergpalmen und Agaven überwintern in den zwecks dafür vorgesehenen Treibhäusern.
Pergola-Garten
Der Pergola-Garten ist ein Senkgarten mit einem fünfeckigen Wasserbecken, in dem sich Wasserhyazinthen befinden.
Steingarten
Alpine Pflanzen aus aller Welt dominieren den Steingarten.
Irisgarten
Der Irisgarten lässt das Herz aller Blumenfans höherschlagen, denn von April bis Juni blühen dort um die 200 Arten und Sorten in den schönsten Farben.
Felssteppengarten
Der Felssteppengarten ähnelt dem Wüstengarten, wobei dort ausschließlich Pflanzen aus dem asiatischen und europäischen Raum angepflanzt sind.
Paradies:
1834 angelegt, bildet die ovale Fläche im Zentrum des Berggartens ganz besonders im Frühjahr Raum für großblütige Gewächse wie Magnolien, Azaleen und Rhododendren.
Moorweiher, Heide & Berggartenallee:
Lauschig ist es im stillen Moorweiher, der über zwei Knüppeldämme passiert werden kann. Ebenso idyllisch mutet es in der Heide an, die der Lüneburger Heide gewidmet, Besen- und Glockenheide beherbergt. Königlich prachtvoll bildet die vierreihige Berggartenallee durch ihre 300 Jahre alten Lindenbäume den absoluten Kontrast zu allen anderen Themengärten.
Rhododendronblüte im Mai
300 Azaleen- und Rhododendrenarten im Paradies
die Lindenallee im Berggarten
Multikulturelle Pflanzenvielfalt im Berggarten
wo ist mein Froschkönig? Brunnen und Mausoleum im Hintergrund
Azaleen im Paradies
Pflanzenparadies Berggarten
wild wuchernde Farne in der Nähe des Moorweihers
Knüppeldamm im Moorweiher
Für den Berggarten gibt es grundsätzlich keine schlechte Jahreszeit! Meine Empfehlung:
Lindenallee im Berggarten
Gespenstisch diese Süntelbuchen und... doch so faszinierend schön
oh, du schöne Iris!
Kakteen im Wüstengarten
der Schmuckhof im Berggarten
Der Hinübersche Garten, der auf uralte freimaurerische Einflüsse im Bereich der Gartengestaltung zurückblickt, lädt seine Besucher zum Verweilen, Genusswandeln und Erleben ein. Dass man dabei einen Blick in die Vergangenheit wirft, ist unumgänglich, denn die Entstehung der hochherrschaftlichen Parkanlage datiert zurück auf das Entstehungsjahr 1766.
Anreise & Fortbewegung:
Unweit von der Landeshauptstadt Niedersachsens gelegen erreichst du den nach englischem Vorbild gestalteten Landschaftspark vom Hauptbahnhof Hannover mit der S1 in Richtung Wunstorf/Nienburg - Haltestelle Letter.
Dann folgst du einer metaphorischen Wegführung, die dich an insgesamt 14 Stationen vorbeiführt. Die interessantesten Schauplätze sind Folgende:
Lese auch meinen ausführlichen Bericht:
Magischer Herbstmoment im Hinüberschen Garten
Niki-de-Saint-Phalle-Grotte im Großen Garten der Herrenhäuser Gärten
Schlossküche - Pflaumentarte
Mit der Bahn: stadtauswärts
Mit dem PKW: