was tun in zeiten von COVID-19?

17. MÄRZ 2020

©Nicole Hacke / Elbmarschen

Jeden Tag schwirrt dieser Name mir im Geist umher. COVID-19 oder besser bekannt als Coronavirus. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Gesprächsthema beschäftigt die Menschen, verunsichert die Massen weltweit so sehr wie dieses schwer einschätzbare Virus, das sich über China den Weg nach Europa und in die Welt gebahnt hat.


Meine Reisetätigkeit habe ich gezwungenermaßen einstellen müssen, was mich aber dennoch nicht daran hindert, weitere Reiseposts von meinen Erlebnissen in Deutschland zu veröffentlichen. Was bringt es auch, wenn ich in den Chor der negativen Schlagzeilenverbreitung lautstark einstimme. Es ist nur eine weitere Meinung, eine weitere Stimme, die vielleicht mehr Unruhe als Ruhe in das chaotische Stimmengewirr bringt. Und es reicht auch völlig aus, wenn die Bundesregierung uns tagtäglich mit weiteren einschränkenden Maßnahmen bombardiert. Da müssen wir nicht unbedingt noch einen oben drauf setzten mit unserem Halbwissen oder mit unserer ungefilterten, destruktiven Panikmache.


Ich bin ganz sicher auch bestürzt, mich macht es gleichermaßen traurig zu sehen, wie sich die Menschen gezwungenermaßen aus dem Weg gehen. Grußlos, mit Angst besetzt. Und dann noch das panische Gedränge in den Supermärkten, die Hamsterkäufe, die getätigt werden, damit sich ein Teil der Bevölkerung mehr als ausreichend mit Lebensmitteln eindecken kann, während die anderen vor leeren Regalen stehen. Was für ein Ungleichgewicht, was für ein Egoismus.


Das ist sehr schade, könnten wir doch trotz Besuchsrestriktionen und sozialer Abstinenz vom gesellschaftlichen Leben, hinreichend Rücksicht aufeinander nehmen, solidarisch miteinander sein, vielleicht ein bisschen mitdenken, anstatt nur sich selbst in dem Großen Ganzen zu sehen.

 

©Nicole Hacke / Elbmarschen

Es wird sich zeigen, wie wir in der nächsten Zeit miteinander umgehen. Ob wir vielleicht lernen, unsere Ellbogen einmal nutzbringend einzusetzen, anstatt mit ihnen weit auszuholen. Schön wäre es, wenn aus dieser Situation ein neuer Gemeinschaftssinn erwüchse.


Wenn wir nun immer mehr in unserer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, zu Hause bleiben müssen per gesetzlich auferlegten Stubenarrest, dann sollten wir uns mit positiven Dingen umgeben, uns sinnvoll beschäftigen und hoffentlich in unserer Familie enger zusammenrücken. Sollte unsere Familie in einer anderen Stadt leben, dann können wir immer noch telefonieren, Mut und Zuversicht verbreiten, mentale Stütze sein, einfach auch nur zuhören. Auch das kann Solidarität und soziales Engagement im Kleinen fördern.

 

Dankbarkeit sollten wir in jedem Fall all denjenigen zollen, die für uns noch an den Supermarktkassen arbeiten und sich der verstärkten Gefahr des Virus aussetzen, ebenso wie den Apothekern und all den Menschen, die im medizinischen und logistischen Bereich für uns unermüdlich weiterarbeiten und uns sowohl gesundheitlich als auch nahrungsstechnisch weiterhin versorgen.


Das alles ist nicht unbedingt selbstverständlich, ganz besonders vor dem Hintergrund, dass sich ein jeder Helfer der schleichenden Gefahr, die mit dieser unfreiwilligen Verantwortung einhergeht, aussetzen muss, ja, ihr vielmehr sogar schutzlos ausgeliefert ist.

 

©Nicole Hacke

Was meinen Reiseblog anbelangt, so schreibe ich weiter. Das hat zwei gute Gründe: Schreiben ist meine Welt. Ich brauche diese Tätigkeit, wie die Luft zum Atmen, wie den Sauerstoff zum Leben. Also suche ich mir die bestmögliche Alternative, um meinen Geist zu beruhigen und fokussiert zu bleiben, um nicht irgendwann komplett an dieser unabänderlichen, unklaren Situation zu verzweifeln.


Der andere gute Grund ist folgender: Reisen ist etwas Schönes, Reisen bedeutet Freiheit, eine Freiheit, die uns allen gerade genommen wird. Auch wenn wir physisch nicht mehr am Reisen teilhaben dürfen, so können wir gedanklich, zumindest im Geist und in unserer Vorstellung davon zehren. Darum werde ich auch weiterhin Reisethemen posten. Vielleicht kann ich damit etwas Freude in die Wohnzimmer der Nation zurückbringen, etwas Hoffnung und Zuversicht verbreiten, auch wenn beide gerade jetzt im Schatten der Angst verkümmern.


Ganz sicher wird es wieder ein hoffnungsvolles Morgen geben, auch wenn wir gerade in ein tiefes Loch fallen, das uns bodenlos erscheint. Momentan bleibt uns nichts anderes übrig, als im Heute zu leben, zu verstehen, dass wir noch unser Leben haben, auch wenn alles andere links und rechts unaufhaltsam den Bach heruntergeschwemmt wird.

 

©Nicole Hacke / Elbmarschen

Doch vielleicht kommt es auch gar nicht so schlimm, wie wir uns das in unseren schlimmsten Horrorszenarien ausmalen. Es bleibt uns leider aktuell nichts anderes übrig, als abzuwarten, die Situation zu beobachten und einen kühlen, klaren Kopf zu bewahren. Alles andere führt zu nichts.


Ich wünsche allen, die meine Zeilen lesen, viel Kraft, Zuversicht und die Gabe, die Hoffnung nicht aufzugeben und das höchste Gut auf Erden zu bewahren und gut zu schützen - die Gesundheit!


Bleibt bitte alle gesund und achtet mit respektvollem Abstand aufeinander.


Alles Liebe


Eure

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