28. MÄRZ 2021
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
Ich stehe an der Verkaufstheke, vor mir das Glas mit prickelndem lachsfarbenem Sekt. Es ist ein Kessler Classic, feinperlig, halbtrocken, leicht fruchtig im Abgang. Ich halte meine Nase tief über das Glas, rieche an der verführerischen Flüssigkeit und nehme Aromen von Rosen und leicht holzigen Noten in mir auf. Dann probiere ich einen Schluck und merke sofort, wie die weiche, schäumende Textur des edlen Getränks für einen kurzen, intensiven Moment an meinem Gaumen haften bleibt. Dann erst entwickelt sich ein vollmundiges blumiges Bouquet, das sich in feinherben Nuancen perlend verabschiedet. Sehr geschmackvoll, denke ich. Doch vielleicht gibt es da noch Steigerungspotential, denn ich möchte, wenn schon, denn schon, den allerbesten Sekt probieren. Das Kessler Hochgewächs, ebenfalls ein Rosé ist deutlich trockener und mundet mir nicht annähernd so gut, wie die erste Wahl.
Mit den Rosévarianten, so scheint es, bin ich durch, da sie mich auch nicht vollends überzeugen. Aber wie sieht es mit den weißen Alternativen aus? Der Kessler Nostalgie, ein Schaumweinvertreter mit dezent fruchtiger Note und wenig Säure, schmeckt mir auf Anhieb ausgezeichnet. Fein, leicht und erfrischend mutet dieser Sekt wie ein echter Champagner an. Edel, dezent, unaufdringlich, ja, so würde ich seinen Charakter auf den Punkt bringen. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn Kessler Sekte werden seit 1826 nach der Champagner-Methode hergestellt.
Die Sektkellerei Kessler ist die älteste Deutschlands und versteht sich ausgezeichnet auf die besondere Herstellungsweise feiner Schaumweine. Tief in den 800 Jahre alten Kellern des Speyrer Pfleghofs zu Esslingen am Neckar gären die Flaschen vor sich hin und werden ausschließlich bei mildem Kerzenschein vorsichtig gerüttelt, solange, bis sie die volle Reife erlangt haben - und das kann schon mal bis zu fünf Jahre dauern.
Dafür wird man dann aber mit prickelnder, spritziger Leichtigkeit belohnt, die nicht nur den Gaumen zufriedenstellend kitzelt, sondern ein geschmacklich einzigartiges Genusserlebnis für die Sinne verschafft.
Der Ausschank im Kessler Showroom findet täglich ab 10:00 Uhr statt, eine für Norddeutsche Verhältnisse eher unangemessene Zeit, um sich auf eine alkoholische Verkostung einzulassen. Doch hier in Esslingen am Neckar, in dem Weinanbaugebiet schlechthin, stört das, wenn überhaupt, nur die Touristen aus der Fremde, die mit Gemütlichkeit und Geselligkeit so rein gar nichts am Hut haben. Auch mir kommt das Ganze etwas Spanisch vor. Als mir aber von Einheimischen versichert wir, dass es durchaus üblich sei, an einem Samstagmorgen, nachdem man seine Einkäufe auf dem gegenüberliegenden Markt erledigt habe, noch auf einen Sprung zum Kessler zu gehen, bin ich überzeugt und überrede meine bessere Hälte, es den Esslingern doch gleich zu tun.
Gesagt, getan. Als wir uns in das heitere, fröhliche Miteinander mischen, das im mittelalterlichen Innenhof der Sektkellerei scheinbar gerade seinen Zenit erreicht hat, ist es gerade mal 11:00 Uhr. Die Stimmung der großen Menschentraube ist bestens. Es gibt nur noch Stehplätze und irgendwie hat man das Gefühl, als fände hier heute ein Ausverkauf zu Schnäppchenpreisen statt, so überfüllt ist der kleine, überschaubare Innenhof. Selbst auf der Straße vor dem großen Eingangstor tummeln sich kleine Grüppchen und genießen ihr prickelndes Vergnügen. Und ich, das Nordlicht, bin mittendrin und erfreue mich am herrlichen Tag und der für mich sehr nachahmenswerten, lässigen Lebensart!
Es ist eindeutig schwer zu sagen, welcher Sekt denn nun der einzig Wahre ist und absolut vorzüglich mundet. Alles, auch beim Schaumwein, liegt im Auge des Betrachters, beziehungsweise hängt von der Individualität des Geschmacks ab. Somit ist man aufgefordert, sich selbst ein allumfassendes Bild von der reichhaltigen Auswahl des Kessler Sektangebots zu machen.
Wer es zum Beispiel extra herb mag, der greift vertrauensvoll zu den beiden Kessler Blanc Réservé Vintage und Rosé Réservé Vintage-Varianten.
Bei den feinherben Alternativen, gibt es eine umfangreichere Auswahl und deutlichere Abstufungen im Zuckergehalt. Wer also die Qual hat, hat die Wahl. Zum Angebot zählen folgende Schaumweine: Kessler Riesling Vintage, Hochgewächs Rosé, Hochgewächs, Jägergrün, Rosé Brut und Brut.
Die Liebhaber der weniger säurehaltigen und halbtrockenen Sektvarianten sind mit Kessler Sec, Gold und Nostalgie bestens bedient.
Und wer sich so gar nicht entscheiden kann, dem kann man dann leider auch nicht mehr helfen!
Eine gute Freundin erklärte mir kürzlich, die Unterschiede zwischen Sekt, Cremant und Champagner. Nun wusste ich bereits, dass der Champagner eine geschützte Marke ist, da dieser nur aus der Champagne in Frankreich stammen und nach der Champagner-Methode hergestellt werden darf. Alle anderen Erzeugnisse dieser Art, die zwar auch nach dem Champagner-Verfahren, aber außerhalb der französischen Champagne produziert werden, dürfen sich nur Cremant nennen.
In Deutschland heißt der Schaumwein üblicherweise Sekt und darf auch nicht anders bezeichnet werden, selbst wenn er ebenfalls nach der Champagner-Methode hergestellt worden ist.
Das soll uns aber egal sein, insbesondere, wenn es geschmacklich kaum einen Unterschied macht, ob ich Kessler Sekt oder einen echten Veuve Cliqueot Champus trinke. Am Ende bezahle ich für die Bezeichnung Champagner einen Extra-Obulus oben drauf. Ein Sekt hingegen wird wohl selten den Preis eines Champagners toppen, aber mindestens genauso gut schmecken, wie im Fall von Kessler Sekt.
Kessler Sekt
Georg-Christian-von-Kessler-Platz 12-16
73728 Esslingen am Neckar
Website: www.kessler-sekt.de
Anmeldung zur Kellerführung
Telefon: 0711 310593-10
E-mail: besucher@kessler-sekt.de